Multiple Rationalitäten der kantonalen Aufgabenträgerorganisationen für den regionalen Busverkehr – Das Beispiel der Durchführung von Ausschreibungswettbewerben.
In: University of St. Gallen, Business Dissertations, 2013-05-21, S. 1-212
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Since the late 1990s Swiss regional transport has been subject to constant changes to its regulatory context. The previously closed transport markets were successively opened for intramodal competition among the transport companies. The developments of general regulatory conditions are especially relevant in connection with the awarding of transportation contracts to the transport companies by public authorities, since these made the use of tendering competition possible. Today, about 15 years later, the awarding practice in Swiss regional transport is heterogeneous. The competitive tendering process has practically not been used in rail transport; all of the orders for transport services were made without competition. In regional bus transport, on the other hand, there are both canton-level ordering authorities that make use of competitive tendering and ones who continue to forego the use of competitive awards. Until now scientific research has tended to investigate the topic “tendering competition in regional transport” one-sidedly in that it focused mainly on the economical aspects connected with it, for example the effects on efficiency. The ordering authorities for regional transport as the actual decision making units for introducing competition into the awards process and their own unique organizational rationality were not taken into account. Building on these thoughts the research for this dissertation is informed by the question of which rationality the ordering authorities for regional bus transport follow in awarding their transportation contracts and in the decision for or against competitive tendering. The empirical research process, which is based on Grounded Theory, includes the analysis of four case studies, specifically of four canton-level ordering authorities. The central findings of the dissertation are as follows: • Within the ordering authorities there exist multiple rationalities between the administrative and the political organizational levels. • The behavior of the administrative levels is oriented to a profession-specific public transportation rationality that focuses on qualitative optimization of regional transport. • The political levels of the public authorities follow a political rationality with a behavioral logic that is oriented to a minimization of political risk in reference to the awarding processes. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Der schweizerische Regionalverkehr unterliegt seit Ende der 1990er Jahre stetigen Veränderungen seines regulativen Kontextes. Die zuvor geschlossenen Verkehrsmärkte wurden sukzessive für einen intramodalen Wettbewerb unter den Verkehrsunternehmen geöffnet. Die Entwicklungen der regulativen Rahmenbedingungen sind insbesondere im Zusammenhang mit der Vergabe der Angebotsvereinbarungen an die Verkehrsunternehmen durch die öffentlichen Aufgabenträger von Relevanz, da sie den Einsatz von Ausschreibungswettbewerb ermöglichten. Heute, knapp 15 Jahre später, stellt sich die Vergabepraxis im schweizerischen Regionalverkehr heterogen dar. Im Schienenverkehr kam das Ausschreibungsverfahren bislang praktisch noch nicht zur Anwendung; die Bestellungen der Verkehrsleistungen wurden allesamt ohne Wettbewerb durchgeführt. Im regionalen Busverkehr dagegen gibt es sowohl kantonale Aufgabenträger, die Ausschreibungswettbewerb nutzen, als auch solche, die weiterhin auf wettbewerbliche Vergaben verzichten. Die Wissenschaft hat sich bislang eher einseitig mit dem Thema „Ausschreibungswettbewerb im Regionalverkehr“ auseinandergesetzt, indem sie überwiegend auf die damit verbundenen ökonomischen Aspekte fokussierte, wie zum Beispiel die Auswirkungen auf die Effizienz. Unberücksichtigt blieben die für den Regionalverkehr zuständigen Aufgabenträgerorganisationen, als nach wie vor faktische Entscheidungsinstanzen für die Einführung von Wettbewerb in die Vergabeverfahren, sowie die ihnen eigene organisationale Rationalität. Auf diesen Überlegungen aufbauend, lautet die forschungsleitende Fragestellung der Dissertation, welcher Rationalität die Aufgabenträgerorganisationen für den regionalen Busverkehr bei der Vergabe ihrer Angebotsvereinbarungen und der Entscheidung für oder gegen Ausschreibungswettbewerb folgen. Der auf der Methode der Grounded Theory basierende empirische Forschungsprozess beinhaltet die Analyse von vier Fallstudien, konkret von vier kantonalen Aufgabenträgerorganisationen. Als zentrale Erkenntnisse der Dissertation können aufgeführt werden, • dass innerhalb der Aufgabenträgerorganisationen multiple Rationalitäten zwischen der jeweiligen administrativen und politischen organisationalen Ebene bestehen, • dass sich das Handeln der administrativen Ebenen an einer professionsspezifischen ÖV-Rationalität mit dem Fokus auf einer qualitativen Optimierung des Regionalverkehrs ausrichtet und • dass die politischen Ebenen einer politischen Rationalität mit einer Handlungslogik folgen, die in Bezug auf die Vergabeprozesse auf eine Minimierung des politischen Risikos ausgerichtet ist. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Titel: |
Multiple Rationalitäten der kantonalen Aufgabenträgerorganisationen für den regionalen Busverkehr – Das Beispiel der Durchführung von Ausschreibungswettbewerben.
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Autor/in / Beteiligte Person: | Gross, Mirco |
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Zeitschrift: | University of St. Gallen, Business Dissertations, 2013-05-21, S. 1-212 |
Veröffentlichung: | 2013 |
Medientyp: | Hochschulschrift |
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