Das Hamburger Feld der Kunst – Eine deskriptiv-explorative Untersuchung.
In: University of St. Gallen, Business Dissertations, 2014-05-21, S. 1-326
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The field of art in the Hanseatic City of Hamburg, Germany, is a dynamic and so far scarcely researched phenomenon. This study seeks to analyze the field’s change in the perception of relevant actors in this field. Therefore, the study applies a Grounded Theory approach, elaborating the qualitative character of this descriptive-explorative analysis. The study’s empirical foundation is a set of semi-structured interviews with actors in the field of art in Hamburg, backed by secondary data obtained from the Artfacts- and Artprice data base. The study draws a detailed and distinctive picture of the field and depicts its change over time. As a main result, it is found that the field of art galleries in Hamburg, which is a subfield of the art field, is characterized by geographic clusters. While there is a remarkable center-periphery divide as well as a substantial north-south divide, there are also indications of a west-east divide. Moreover, the study shows insights about the interrelation between the social and physical location of the galleries. For instance, the location of galleries facilitating a high symbolic capital endowment is disproportionally often in the Admiralitätsstraße, close to the Town Hall in the center of the city. On the contrary, according to the assessment of a majority of the interviewees, galleries located in the Kontorhausviertel can be considered a counter balance to the well-established galleries in the Admiralitätsstraße. Following Bourdieu’s theory of the artistic field, it can be assumed that this reflects the internal struggles between orthodox and heterodox actors in the field. An intensifying struggle emerged, according to many interviewees, between the actor groups of galleries and auction houses. Auction houses compete with galleries in obtaining the revenues of distributing contemporary art in the secondary market. Furthermore, interviewed art distributers believe that the prevalence of modern communication technologies, such as the internet, helps to decrease information asymmetries, especially among their customer clientele. For instance, many commercial providers offer their users, worldwide and at any time, compiled information on market and auction price development of artists. Another change is the increasing importance of art fairs to skim economic, symbolic, and social capital, in order to improve (or at least not to diminish) the own position, relative to other actors in the field. Finally, empirical data clearly shows the very importance of trust in the relationship between gallery owners and artists. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Das Hamburger Feld der Kunst ist ein dynamisches und bisher wenig wissenschaftlich ausgeleuchtetes Phänomen, weshalb diese Arbeit nach dessen Veränderungen in der Wahrnehmung der Feldakteure fragt. Anwendung findet dabei vor allem die Methode der Grounded Theory, wodurch der im Wesentlichen qualitative Charakter der deskriptiv- explorativ angelegten Untersuchung erkennbar wird. Das empirische Material zur Zeichnung eines differenzierten und detaillierten Bildes über das Hamburger Kunstfeld und seine Veränderungen bilden vor allem die mit den Hamburger Feldakteuren geführten Interviews sowie die im Rahmen einer Sekundäranalyse aus den Artfacts- und Artprice-Datenbanken extrahierten Informationen. Wesentliche Ergebnisse der Untersuchung sind, dass das Hamburger Galerienfeld als ein Subfeld des Kunstfeldes deutliche Zentrum-Peripherie-Gefälle und Nord-Süd-Gefälle sowie ein tendenzielles West-Ost-Gefälle in der Verteilung der Galerien charakterisiert. Darüber hinaus eröffnet sich ein Einblick in die Wechselbeziehung zwischen sozialem und physischem Raum der Galerien. So ist auffällig, dass jene Hamburger Galerien, die über eine sehr hohe symbolische Kapitalausstattung verfügen, überproportional häufig in der Admiralitätsstraße in der Nähe des Rathauses als Zentrum der Stadt beheimatet sind. Als ein Gegengewicht zu den arrivierten Galerien der Admiralitätsstraße können nach Einschätzung einer Vielzahl der Interviewpartner die im Kontorhausviertel angesiedelten Galerien betrachtet werden. In Anlehnung an die Kunstfeldtheorie Bourdieus ist zu vermuten, dass es sich hierbei um die internen Kämpfe zwischen den orthodoxen und den heterodoxen Feldakteuren handelt. Ein sich verschärfender Kampf findet in der Wahrnehmung zahlreicher Interviewpartner zwischen den Akteursgruppen der Galerien und der Auktionshäuser statt. So treten die Auktionshäuser im Zuge der Distribution zeitgenössischer Kunst des Sekundärmarktes in Konkurrenz zu den Galerien um die Abschöpfung der Renditen des Feldes. Weiterhin bedingt die Verbreitung moderner Technologien wie des Internets nach Einschätzung der interviewten Distribuenten künstlerischer Arbeiten den Abbau von Informationsasymmetrien, vor allem bei ihrer Kundenklientel. So stellen häufig kommerzielle Anbieter ihre in Datenbanken zusammengetragenen Informationen zu Markt- und Auktionspreisentwicklungen von Künstlern weltweit und jederzeit zum Abruf für ihre Nutzer bereit. Eine weitere Veränderung ist die Bedeutungszunahme von Kunstmessen zur Abschöpfung ökonomischer, symbolischer und sozialer Kapitalien, um die eigene Position im Feld in Relation zu den anderen Feldakteuren möglichst zu verbessern oder zumindest nicht zu verschlechtern. Abschließend kann die wichtige Bedeutung des Phänomens des Vertrauens in der Galerist-Künstler-Beziehung auf Basis des ausgewerteten empirischen Materials aufgezeigt werden. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Titel: |
Das Hamburger Feld der Kunst – Eine deskriptiv-explorative Untersuchung.
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Autor/in / Beteiligte Person: | Pekron, Volker |
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Zeitschrift: | University of St. Gallen, Business Dissertations, 2014-05-21, S. 1-326 |
Veröffentlichung: | 2014 |
Medientyp: | Hochschulschrift |
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