Kritik als Kunstkritik – Fluchtlinien ästhetischer Bildung.
In: Pädagogische Korrespondenz, 2022-09-01, Heft 66, S. 89-112
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The article "Criticism as Art Criticism - Flight Lines of Aesthetic Education" by Martina Lütke-Harmann deals with the question of the relationship between the subject and knowledge in the field of aesthetics. In their anthology "The End of Art Education," authors Jörg Ruhloff and Wolfgang Fischer examine the justifiability of pedagogical knowledge in the field of aesthetics. They argue that contemporary art represents a dialectic of withdrawal and blurs the boundaries between art and objecthood. The authors argue that art education should engage with this transformation of form and address the diffusion of boundaries between art and objecthood. Art critics Michael Fried and Georges Didi-Huberman respond to the challenge posed by these works by adapting and correcting aesthetic concepts. The text discusses how anti-aesthetic art can be evaluated when it refuses to be aesthetically conventional in the traditional sense. The authors argue that contemporary art breaks the formal conventions of modern aesthetics and involves the viewer at the center of the art. The text discusses aesthetics as a philosophical discipline and its relationship to epistemology and moral philosophy. It argues that aesthetics examines a specific form of cognition and judgment and that art is a doctrine of laws. The authors emphasize the importance of objectivity and the claim to objectivity mediated by validity theory in art. It also addresses the anti-aesthetic direction of contemporary art and points out that the production of meaning in art is now left to the arbitrariness of the viewers. The authors criticize the substitution of aesthetics by the transcendental-critical method and argue that this leads to the marginalization of aesthetics. The text deals with the topic of criticism of contemporary art and its relationship to aesthetics. It points out the critical function of art in revealing the inadequacy of the rational and social conditions. It also discusses art criticism and theory after 1960, particularly Michael Fried's criticism of theatricality and Georges Didi-Huberman's re-auratization of art in the objects of Minimal Art. It emphasizes that the contemporary art form is formally conditioned and emphasizes the viewer's perspective. Fried's central criticism refers to the theatrical effect of minimalist objects. These objects divert the viewer's attention away from themselves and towards the overall situation in the exhibition space. Unlike works of aesthetic modernism, they have lost the character of an autonomous entity and depend on the viewer's activity and reflection on the overall situation. The minimalist objects have a phantasmatic effect and can both attract and distance the viewer. They are inexhaustible in their meaning and resist a clear evaluation. The text criticizes Fried's analysis of the minimalist objects by Robert Morris, Tony Smith, and Donald Judd. Didi-Huberman argues that Fried discredits the indeterminacy and self-reversal of these objects as an anti-modernist strategy, while they actually represent a subtler level of gift and loss. Didi-Huberman suggests supplementing Fried's analysis with Walter Benjamin's concepts of aura and the dialectical image. [Extracted from the article]
Der Artikel "Kritik als Kunstkritik - Fluchtlinien ästhetischer Bildung" von Martina Lütke-Harmann beschäftigt sich mit der Frage nach dem Verhältnis des Subjekts zum Wissen im Bereich der Ästhetik. Die Autoren Jörg Ruhloff und Wolfgang Fischer untersuchen in ihrem Sammelband "Das Ende der Kunsterziehung" die Begründbarkeit des pädagogischen Wissens im Feld der Ästhetik. Sie argumentieren, dass die zeitgenössische Kunst eine Dialektik des Entzugs darstellt und die Grenzen zwischen Kunst und Objekthaftigkeit verwischt. Die Autoren plädieren dafür, dass die Kunsterziehung sich mit diesem Formwandel auseinandersetzt und die Diffusion der Grenzen zwischen Kunst und Objekthaftigkeit thematisiert. Die Kunstkritiker Michael Fried und Georges Didi-Huberman reagieren auf die Herausforderung durch diese Werke, indem sie ästhetische Grundbegriffe anpassen und korrigieren. Es wird diskutiert, wie die anti-ästhetische Kunst beurteilt werden kann, wenn sie sich weigert, im herkömmlichen Sinne ästhetisch zu sein. Die Autoren argumentieren, dass die zeitgenössische Kunst die formalen Konventionen der modernen Ästhetik sprengt und den Betrachter in den Mittelpunkt der Kunst einbezieht. Der Text diskutiert die Ästhetik als philosophische Disziplin und ihre Beziehung zur Erkenntnistheorie und Moralphilosophie. Es wird argumentiert, dass die Ästhetik eine spezifische Form des Erkennens und Urteilens untersucht und dass die Kunst eine Gesetzeslehre ist. Die Autoren betonen die Bedeutung der Objektivität und des geltungstheoretisch vermittelten Objektivitätsanspruchs der Kunst. Es wird auch auf die anti-ästhetische Stoßrichtung der zeitgenössischen Kunst eingegangen und darauf hingewiesen, dass die Sinnproduktion in der Kunst nun der Willkür der Betrachtenden überlassen ist. Die Autoren kritisieren die Substitution der Ästhetik durch die transzendentalkritische Methode und argumentieren, dass dies zu einer Marginalisierung der Ästhetik führt. Der Text behandelt das Thema der Kritik an zeitgenössischer Kunst und deren Beziehung zur Ästhetik. Es wird auf die kritische Funktion der Kunst hingewiesen, die Unzulänglichkeit des Rationalen und gesellschaftlicher Verhältnisse aufzuzeigen. Es wird auch auf die Kunstkritik und -theorie nach 1960 eingegangen, insbesondere auf die Theatralisierungskritik von Michael Fried und die Re-Auratisierung der Kunst in den Objekten der Minimal Art von Georges Didi-Huberman. Es wird betont, dass die zeitgenössische Kunstform formal bedingt ist und die Betrachterperspektive betont. Die zentrale Kritik von Fried bezieht sich auf die theatralische Wirkungsweise minimalistischer Objekte. Diese Objekte lenken die Aufmerksamkeit des Betrachters weg von sich selbst und hin auf die Gesamtsituation im Ausstellungsraum. Im Gegensatz zu Werken der ästhetischen Moderne haben sie den Charakter einer autonomen Entität verloren und sind abhängig von der Aktivität des Betrachters und seiner Reflexion auf die Gesamtsituation. Die minimalistischen Objekte haben eine phantasmatische Wirkung und können den Betrachter sowohl anziehen als auch distanzieren. Sie sind unerschöpflich in ihrer Bedeutung und verweigern sich einer eindeutigen Beurteilung. In dem Text geht es um eine Kritik an Frieds Analyse der minimalistischen Objekte von Robert Morris, Tony Smith und Donald Judd. Didi-Huberman argumentiert, dass Fried die Unbestimmtheit und Selbstumkehrung dieser Objekte als antimodernistische Strategie diskreditiert, während sie tatsächlich eine subtilere Ebene von Gabe und Verlust repräsentieren. Didi-Huberman schlägt vor, Frieds Analyse mit Hilfe von Walter Benjamins Begriffen der Aura und des dialektischen Bildes [Extracted from the article]
Titel: |
Kritik als Kunstkritik – Fluchtlinien ästhetischer Bildung.
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Autor/in / Beteiligte Person: | Lütke-Harmann, Martina |
Link: | |
Zeitschrift: | Pädagogische Korrespondenz, 2022-09-01, Heft 66, S. 89-112 |
Veröffentlichung: | 2022 |
Medientyp: | academicJournal |
ISSN: | 0933-6389 (print) |
DOI: | 10.3224/paek.v35i2.05 |
Schlagwort: |
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